Top-10-E-Mail-Regeln (Email Knigge / Email Etikette)
Kopiert von http://www.heise.de/ct/00/12/092/ siehe auch EmailFormat.1. Prägnante Betreffzeilen
Wer sie lesen will, muss Mails öffnen. Dreissig und mehr Eingänge pro Tag sind heute statistische Regel. Viele erhalten mehr elektronische Post, als sie beim besten Willen lesen können. Wenn die Betreffzeile daher nicht klar das Thema nennt oder neugierig macht, werden Nachrichten, die nicht von bekannten Absendern kommen, später oder gar nicht gelesen. Zusatz: Bitte Betreffzeile/Subject nicht leer lassen.2. Informelle Anrede
Die Anrede hat so informell wie nur möglich zu sein - auch wenn dies in Europa und speziell Deutschland ein besonderes Thema ist, belastet durch die kulturell tiefverwurzelte Sitte des differenzierenden Duzens/Siezens. Die Anrede setzt jedoch den Ton für die ganze Post, und E-Mails im umständlich-gewundenen Stil der analogen Epoche nähmen der technischen Errungenschaft ihre Effektivität. Das andere Extrem, jegliche Anrede wegzulassen, sollte allerdings zweiten und dritten Sendungen in mehrfach hin und her fliegenden E-Mail-Dialogen zwischen guten Bekannten, engen Mitarbeitern etc. vorbehalten bleiben.3. Knappe Zitate
Ein erheblicher Vorteil von E-Mail gegenüber analoger Schriftlichkeit besteht in der Möglichkeit, dass der Empfänger Passagen kopieren und in seine Antwort einfügen kann. So lassen sich klare Bezüge herstellen und indirekte Wiederholungen der Fragestellung vermeiden. Dieser Vorteil wird allerdings zum Ballast und zur Unhöflichkeit gegenüber dem Mail-Partner, wenn die Mail, auf die geantwortet wird, aus mehr als ein paar Sätzen bestand und komplett kopiert wird. Zitiert werden sollten nur kurze Passagen, auf die in der Antwort konkret Bezug genommen wird. Das gänzliche Fehlen von Zitaten ist freilich allemal so unhöflich. Vielbeschäftigte Mailer erinnern nicht unbedingt, worauf die jeweilige Antwort sich bezieht. Ein klares ‘Ja, machen wir’ ist ihnen so kryptisch wie hermetische Lyrik.4. Nicht BRÜLLEN, lieber :-)
Großschreibung zu Zwecken der Hervorhebung wird im Mail-Kontext als Brüllen verstanden. Das ASCII-Äquivalent zu Unterstreichungen oder kursivem Text sind Sternchen oder Unterstriche, die das Wort einschließen. Darüber hinaus wird das emotionale Spektrum der Schriftsprache durch Stimmungsbilder erweitert, so genannte Emotikons. Zusätzlich zu Frage- und Ausrufezeichen gibt es etwa Ironie-, Versöhnungs-, Freude- oder Trauerzeichen. Für sie gilt, was für alle Gewürze stimmt: Sparsamer Gebrauch steigert die Wirkung.5. Informationsreiche Signatur
E-Mail-Programme bieten die Möglichkeit, jeder Post eine Signatur anzuhängen, die auf andere Kommunikationswege verweist: Telefon- oder Faxnummer, Postadresse usf. Eine solche Signatur erspart dem Empfänger umständliche Nachfragen. Die Anreicherung mit Sinnsprüchen, Glaubensbekundungen oder Witzen stört eher - zumal bei häufigen Mailwechsel. Wer will täglich denselben Witz lesen?6. Ohne Anhang kommen
Dateianhänge kosten Online-Zeit und lassen sich häufig nicht öffnen, weil dem Empfänger das betreffende Programm fehlt. Von der Virusgefahr ganz zu schweigen. Sie sind daher zu vermeiden.Gelegentlich, etwa bei der Übermittlung von umbrochenem Text oder von Bilddokumenten, führt an ihnen allerdings kein Weg vorbei. Dann jedoch sollte vorher sicher gestellt werden, dass sie willkommen und mit den Mitteln des Empfängers dekodierbar sind.